Huawei: So werden Unternehmen krisenresistent Am globalen Peter Drucker Forum stellt der Konzern ein Rezept für nachhaltige Unternehmensführung vor. Unternehmen von heute stehen in einem unsicheren wirtschaftlichen, politischen und sozialen Umfeld zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Mehr denn je müssen Geschäftsführer:innen und Manager:innen die Eigentums- und Unternehmensstrukturen optimieren, um widerstandsfähiges Wachstum auch in turbulenten Zeiten zu ermöglichen. Bei der Podiumsdiskussion gingen die Vortragenden auf die wichtigen Fragen ein, welche Veränderungen in der Managementaufsicht, in der Entscheidungsfindung und generell im Arbeitsumfeld eingetreten sind und wie sich die Eigentumsverhältnisse und die Unternehmensführung auf das Wachstum und die Dynamik von Unternehmen auswirken. Vom Stockholder Value zum Stakeholder Value Professor Goto teilte am Podium seine Definition von Unternehmensführung und erklärte: „Unternehmensführung bzw. Corporate Governance ist ausschlaggebend für die Erreichung des Unternehmenswertes. Jahrzehntelang dominierte der Stockholder Value, aber in der Zeit nach der Pandemie wird die Rolle der Unternehmen in der Gesellschaft neu definiert und kehrt zum ursprünglichen Fokus auf die Stakeholder zurück. Daher verdient die Mitarbeiterbeteiligung, auch genannt Employee Ownership, als eine der praktikabelsten Unternehmensführungsstrukturen zur Erreichung des Stakeholder Values mehr Aufmerksamkeit denn je.“ Moon Jérin ergänzt: „Im Jahr 2021, nach fast zwei Jahren Pandemie, dem Aufkommen von Non-Fungible Token (NFT), dem Metaversum und der wachsenden Krypto-Adaption, sieht Unternehmensführung gänzlich anders aus als zuvor. Unsere Werte haben sich nach der Pandemie grundlegend verändert: Sie hat uns Menschen gezeigt, was im Leben wirklich wichtig ist, und das geht weit über finanzielle Anreize hinaus. Die Menschen wollen dazugehören und vor allem im Beruf, welcher einen großen Teil unseres Lebens beansprucht, braucht es genau dieses Gefühl an Zugehörigkeit mehr denn je. Eigenverantwortung und echtes Engagement der Mitarbeiter:innen bei der Strategieentwicklung im Einklang mit dem zunehmenden kulturellen Wandel sind der einzige Weg, wie Unternehmensführung zukünftig in die richtige Richtung gehen kann.“ Professor Christian Stadler stellte einen brandneuen Strategieansatz vor und beschreibt diesen: „Die führende Unternehmen sind erfolgreich, weil sie eine neue Art der Strategiearbeit eingeführt haben, die auf das sich schnell entwickelnde und unbeständige Geschäftsumfeld von heute optimal zugeschnitten ist. Anstatt strategische Überlegungen auf kleine Führungsteams zu beschränken, beziehen sie eine breitere Gruppe von Stakeholdern mit ein – darunter führende Mitarbeiter:innen, Experten, Zulieferer, Kunden:innen, Unternehmer und sogar die Wettbewerber." Radoslaw Kedzia fügte abschließend hinzu: „Das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm ist im Wesentlichen ein System, bei dem das Unternehmen sowohl den Wert als auch die Risiken mit seinen Mitarbeiter:innen teilt. Das System motiviert die Mitarbeiter:innen, sich laufend zu engagieren und fördert somit die langfristige Entwicklung eines Unternehmens. Da wir bei Huawei nicht auf kurzfristige Gewinne zur Befriedigung externer Aktionäre ausgerichtet sind, können wir uns auf nachhaltige, umfangreiche Investitionen in Forschung und Entwicklung als eine der Schlüsselstrategien konzentrieren. Huawei hat so jedes Jahr konstant mehr als 10 % seines Umsatzes in Forschung und Entwicklung investiert. In den letzten zehn Jahren beliefen sich unsere Gesamtausgaben für F&E auf mehr als 110 Milliarden USD, was uns im Jahr 2020 auf Platz 3 des EU-Scoreboards für industrielle F&E-Investitionen brachte. ” Das Thema „Employee Ownership and Governance“ war das zweite in einer Reihe von sechs Panels am diesjährigen digitalen Workshoptag.