62 % der Lehrer*innen halten den Übergang nach der Volksschule für verbesserungswürdig In einer Umfrage des Österreichischen Bundesverlags (öbv) unter Lehrkräften wünschten sich mehr als die Hälfte Verbesserungen beim Übergang von der Volksschule in die Sekundarstufe. Wien, am 13. Februar 2024 – Für viele Schüler*innen der vierten Klasse Volksschule markieren die Semesterferien einen wichtigen Schritt: Denn sie müssen sich mit dem Semesterzeugnis in einer neuen Schule anmelden – und es entscheidet sich, wer in die AHS und wer in eine Mittelschule kommt. Immer wieder wird dieser Übertritt kritisiert – von Lehrer*innen, Eltern und Expert*innen. In einer Umfrage, die der Österreichische Bundesverlag unter 529 Lehrkräften durchgeführt hat, fanden 21 % den Übergang sinnvoll gestaltet, 62 % verbesserungswürdig und 17 % nicht sinnvoll gestaltet. In der Umfrage kritisierten Lehrkräfte unter anderem den Druck, ein „Einserzeugnis“ haben zu müssen, um in das Wunschgymnasium übertreten zu können. Einige Lehrkräfte fühlen sich von Eltern unter Druck gesetzt oder bemängeln, dass die Semesterzeugnisse nicht aussagekräftig sind. Mögliche Lösungen laut der Umfrage: Eine gemeinsame Sekundarstufe mit ausreichenden Fördermöglichkeiten oder standardisierte Aufnahmeprüfungen für die AHS. Ruf nach Reformen „In der Bildungswissenschaft herrscht ohnehin schon lange Konsens: Eine Trennung der Kinder im Alter von zehn Jahren ist schlichtweg zu früh. Wir benötigen dringend eine Reform des Übergangs nach der Volksschule, mehr Zeit für gemeinsamen Unterricht und individuelle Förderung, bevor eine Entscheidung über die weiterführende Schulform getroffen wird“, so Christina Hauer, Geschäftsführerin des öbv. „Das ist auch eine Frage der Bildungsgerechtigkeit. Unsere Schülerinnen und Schüler verdienen ein Bildungssystem, das ihre individuellen Talente und Bedürfnisse unterstützt und nicht durch vorzeitige Weichenstellungen limitiert.“