Polestar Talk: Wie Mode, Möbel und Mobilität Luxus definieren WIEN, ÖSTERREICH – 15. März 2024. Autohersteller verbinden den Begriff Luxus traditionell mit hochwertigen Materialien wie Leder, Furnierholz und Chrom. Die schwedische Elektroautomarke Polestar geht einen anderen Weg und ist bestrebt, Begriffe wie „Premium“ und „Luxus“ neu zu definieren. Wie das vor dem Hintergrund des wachsenden Nachhaltigkeitsbewusstseins gelingen kann und was Luxusgefühl eigentlich ausmacht, darüber sprachen beim Polestar Talk „Quiet Luxury“ am 13. März Expertinnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen. Auf dem Podium im Polestar Space in der Wiener Innenstadt nahmen Architektin und Designerin Julia Körner, Benedikt Stonawski, Mitgründer des Design-Studio ante up, und Petra Percher-Kropf, Journalistin und Geschäftsführerin der Change Maker Hotels, Platz. Im Gespräch mit Michael Steingruber, Ressortleiter Standard RONDO, ging die hochkarätige Runde zunächst der Frage nach, inwiefern sie einen Trend hin zu „Quiet Luxury“ ausmachen und was dies für die jeweilige Branche bedeutet. Dabei stellte Julia Körner fest, dass im Design allgemein eine verstärkte Tendenz hin zu einer bewussteren Auswahl von Materialien besteht: „Es fließt immer mehr Zeit in die Recherche alternativer Materialien und neuer Herstellungsprozesse. In der Modewelt, wo Trends saisonal wechseln, bietet der 3D-Druck auf Basis pflanzlicher oder recycelter Materialien eine revolutionäre Perspektive. Für mich geht Luxus stark mit Innovation einher, denn dadurch entstehen Designs, die anders gar nicht möglich wären.“ Die gebürtige Salzburgerin gründete 2015 ihr Label JK Design, mit dem sie Mode, Accessoires und Gebrauchsgegenstände im 3D-Druck kreiert. Ihre einzigartigen Kostümdesigns wurden zweimal mit einem Oscar prämiert. Welche Umweltverantwortung Designschaffende tragen, betonte Benedikt Stonawski. 2020 gründete er gemeinsam mit Hauke Unterburg das Studio ante up, wo sie nachhaltige Produkte für Firmenkunden entwickeln und ein eigenes Möbellabel betreiben: „80 Prozent der Umweltauswirkungen eines Produkts werden bereits in der Designphase festgelegt. Als Designerinnen und Designer tragen wir somit eine große Verantwortung, nicht nur in Hinblick auf die ästhetische Qualität, sondern vor allem auch auf Nachhaltigkeit“. Auch ante up setzt bereits auf 3D-Druck, insbesondere aber auf die Produktion kreislauffähiger Möbel in Österreich. „Quiet Luxury findet als Gegenbewegung zum ‚Mehr-ist-Mehr‘ Ansatz und zur Wegwerfgesellschaft starken Zuspruch. Viele Menschen wollen sich auf die wichtigen Dinge besinnen. Minimalismus als Alternative zur ständigen Übersättigung – und das zeigt sich in der Mode ebenso wie in der Reisebranche, wo der wahre Luxus heute darin liegt, Energie zu tanken, neue Erfahrungen zu machen und bleibende Erinnerungen zu schaffen“, erklärte Petra Percher-Kropf, die gemeinsam mit ihrem Mann nicht nur die Online-Medien Insiderei und A-List, sondern mit den Change Maker Hotels auch eine Plattform für achtsames Reisen gegründet hat.  Die Zielgruppe des leisen Luxus und der minimalistischen Ästhetik beschrieb das Panel als nachhaltig aufgeklärt, kritisch und design- wie auch innovationsaffin. Julia Körner: „Es geht darum, dass meine Designsprache so stark ist, dass sie in einer eigenen Identität mündet. Die Zielgruppe will sich mit einer Marke identifizieren, weil sie deren Geschichte interessant findet, weil ihre Produkte auf spezielle Art hergestellt wurden oder auch weil sie gewisse Kriterien erfüllen, um nachhaltig zu sein. Wenn ein Produkt so einzigartig ist, braucht es auch kein Logo mehr.“ Benedikt Stonawski fasst zusammen: „Qualität und Simplizität stehen im Mittelpunkt von Quiet Luxury. Es ist ein Trend, der auf Reduktion aus ist.“ „Es kommt immer auf die Definition an. Einerseits verändert sich der Luxusgedanke laufend und andererseits ist er auch sehr individuell. Jeder von uns definiert Luxus ein bisschen anders“, sagt Petra Percher-Kropf abschließend.